Mittelalterliche Gedächtniskultur. Gedächtniskunst und frühe Mehrstimmigkeit (en Alemán)
Reseña del libro "Mittelalterliche Gedächtniskultur. Gedächtniskunst und frühe Mehrstimmigkeit (en Alemán)"
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Musikwissenschaft - Historische Musikwissenschaft, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen (Musikwissenschaft), Veranstaltung: Lateinische Theorielektüre, Sprache: Deutsch, Abstract: In der folgenden Hausarbeit soll es um mittelalterliche Gedächtniskunst und -kultur gehen. Dazu werden verschiedene Quellen herangezogen, um eine Zusammenstellung an Fakten zu ermöglichen, die dem Leser dieser Arbeit einen Eindruck darüber verschaffen sollen, welche Rolle die Mündlichkeit im Gegensatz zur damals langsam aufkommenden Schriftlichkeit im Umfeld des choralen Gesang hatte. Das, was heute geschieht, woran geglaubt wird und an welche Regeln man sich zu halten hat, wird umfassend aufgezeichnet: Bild, Text und Film sind allgegenwärtig und stehen annähernd jedem und jeder zur Verfügung. Im Mittelalter hingegen, als sich erst die Verschriftlichung verbreitete, war es für die Kulturen eine gro e Herausforderung, (religiöse) Geschichten sowie ethische und rechtliche Inhalte - individuell und kollektiv - zu bewahren und zu vermitteln. Diesem Zweck diente die so genannte "ars memorativa", die Gedächtniskunst, die im 14. und 15. Jahrhundert zu einer der bemerkenswertesten Erscheinungen der spätmittelalterlichen Zivilisation wurde. Obwohl innerhalb der mnemonischen Tradition der Ursprung derselben schon lange feststand, versuchte die Wissenschaft des 19. Jahrhunderts diesen bei Pythagoras oder in den ägyptischen Hieroglyphen zu suchen. Für die antike Geisteswelt hingegen galt seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. der Dichter Simonides (557-467 v. Chr.) weitgehend als der Erfinder der Mnemotechnik. Dieser jedoch erwähnt in keiner seiner Schriften jene Erfindung, die ihm zugeschrieben wird. Wie es zu dieser Erfindung kam erzählen Cicero und Quintilian, die jedoch interessanterweise der Urheberschaft des Simonides kritisch gegenüberstehen, in nur wenigen Details voneinander abweichend. Eine gro e Hilfestellung waren mir bei dieser Arbeit die Texte